Das Heimatmuseum Rheinbreitbach
Eine alte Schusterwerkstatt
So sah es bei Ururoma in der Küche aus
Weinbau hat in der Gegend Tradition
Die Museen der Region
Das Heimathaus in Rheinbreitbach
(Text und Fotos: Mc-Timo Nittel/ Museum Rheinbreitbach) Im Herzen der Ortsgemeinde Rheinbreitbach befindet sich das Museum für Rheinbreitbacher Alltagsgeschichte des Heimatvereins. Über Jahrzehnte wurde durch Vereinsmitglieder mit ehrenamtlichen Helfern das heutige Museumsgelände geschaffen, welches in vielen Beispielen Einblicke in das frühere Alltagsleben in der Region gibt. Zu den authentisch renovierten und detailgetreu eingerichteten Ausstellungsräumen gehören eine beispielhafte Schusterwerkstatt und eine Schneiderei. Ein Schwerpunkt sind außerdem die Ausstellungsräume zum Thema Bergbau, die sich mit der Geschichte der regionalen Kupfererzgewinnung beschäftigen. Unter dem heutigen Gebiet der Breiten Heide wurden einst zahllose Stollen gegraben. Eine seltene Besonderheit des Rheinbreitbacher Abbaugebiets waren die großen Vorkommen von Pseudomalachit, ein erstmals in der Grube Virneberg gefundenes Mineral. Dieses wurde zur Farbherstellung in der Malerei genutzt und auch die enthaltenen Kupferanteile waren nicht zu unterschätzen. Der zweite große Ausstellungsschwerpunkt umfasst den museumseigenen Weinberg sowie zahlreiche Gerätschaften zur Weinherstellung und den Weinkeller, in dem regelmäßige Weinproben veranstaltet werden. Die nächste Weinprobe ist am Samstag, dem 17. Oktober, vorherige Anmeldung ist erforderlich.Zwei Jahre nachdem der Heimatverein unter dem ersten Vorsitzenden Franz Neunkirchen gegründet wurde, wurde 1974 das Museum für Rheinbreitbacher Heimatgeschichte eröffnet. Die selbst erklärten Ziele des Heimatvereins sind der Erhalt und die Pflege des Museums, der Heimat in Form von Vorträgen und Ausflügen zu heimatgeschichtlichen Themen, der Pflege von Kulturdenkmälern, wie Wegekreuzen und der Vervollständigung des Heimatarchivs, dem einzigen in der Gemeinde. Im heutigen Heimathaus waren neben anfangs zwei Museumsräumen auch Verwaltungsräume der Ortsgemeinde untergebracht. Der Gemeinderat tagte hier und auch als Wohnhaus wurde es genutzt. Seit 1975 war Franz-Josef Federhen Vorsitzender des Vereins, in den folgenden Jahren übernahm das Museum zwei weitere Räume. Die Fachwerk-Fassade zum Hof des Hauses wurde neben dem Gebäudeinneren und den Nebengebäuden saniert. 1996 wurde der Heimatverein neu gegründet. Die Gemeinnützigkeit wurde anerkannt und das Museum wurde erneut um weitere Ausstellungsräume erweitert. Im folgenden Jahr wurde das ganze Heimathaus vom Verein gepachtet, das Heimatarchiv wurde eröffnet. Zudem wurde das Haus als „Geschütztes Kulturdenkmal" unter Schutz gestellt. Allerdings befanden sich viele Räume noch in einem sehr schlechtem Zustand, nach aufwändigen Renovierungsarbeiten wurde 2004 Bernd Hamacher Vorsitzender des Vereins, unter seinem Vorsitz entstand das heutige Heimatmuseum und der Außenbereich mit neu gepflastertem Innenhof, Bauerngarten und Weinberg.Seit letztem Jahr ist Dankward Heinrich, der sich zuvor bereits mit der Neugestaltung des Internetauftritts (http://www.heimatverein-rheinbreitbach.de) beschäftigt hat, Vorsitzender des Heimatvereins. Die Dauerausstellung „Rheinbreitbacher Weinbau" u.a. mit Weinbaugroßgeräten wurde eingerichtet. Diese lange Entwicklung bis hin zum heutigen Heimathaus wurde von ehrenamtlichen Helfern, Vereinsmitgliedern und Freunden angetrieben. Der Heimatverein ist auch in Zukunft auf Spenden angewiesen, um anstehende Renovierungsarbeiten und Baustellen bewältigen zu können. Der Verein ist heute der zweitgrößte in Rheinbreitbach nach dem Sportverein, über 360 Mitglieder sind eingetragen. In der Zukunft soll der hintere Teil des Geländes Stück für Stück ebenfalls schön hergerichtet werden. Die Bibliothek, die geschichtliche Werke nicht nur über Rheinbreitbach, sondern auch über die Nachbarorte Unkel, Bad Honnef, Linz und auch Bonn enthält, soll digital inventarisiert werden, um die Verwaltung zu erleichtern.Das Heimatmuseum in Rheinbreitbach erzählt authentisch unter dem Einbezug zahlloser Exponate vom vergangenen Leben in der Umgebung. Besonders der sehr erfolgreiche Weinbau und der vermutlich seit der Römerzeit bestehende Bergbau in Rheinbreitbach werden sehr ausführlich behandelt. Das Museum ist geöffnet jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14:30 bis 17:30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die nächsten Veranstaltungen des Heimatvereins sind neben der Weinprobe: Am Mittwoch, den 25. November findet erneut der beliebte Mundartabend, diesmal wieder mit heimischen Kräften, im Burghotel Ad Sion statt. Am Sonntag, den 13. Dezember lädt der Verein zur Krippenfeier auf die Museumsanlage zu Glühwein und Gebäck und dem Singen von Adventsliedern ein.