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Zur Post - Winzerverein


Zur Post - Winzerverein 

Hauptstraße 23, erbaut 1819

Gastwirtschaft Menden / ab 1863 Gastwirtschaft/Hotel Zur Post

Op de Brück, Marktplatz um 1870, Rheinbreitbach, rechts Gasthaus Zur Post mit Werbung Winzerverein
Tusche, Aquarell von Franz Neunkirchen 1973


Ehemalige Inhaber: 

  • Heinrich Joseph Menden (*1787 - +1860)
  • Johann Wilhelm Menden (*1820 - +1906)
  • Ww. Margarethe Menden (1906)
  • Wilhelm Josef Menden (*1874 - +1933)
  • Josef Dittmayer
  • Ww. Dittmayer (1937)
  • Hugo Dittmayer (*1907 - +1980)
  • W. Birkenbeul (1961)
  • Gerd Linxweiler (1966)
  • Gerd Weisel
  • Gerd von der Mosselaar



Inschrift über dem Eingang zum Hotel Zur Post
18 HIM IHS AMT 19

Foto: Dankward Heinrich

Neben dem "Clouthschen Hof" (später "Rheinbreitbacher Hof") ist das Gasthaus "Zur Post" wohl das älteste noch zu sehende ehemalige Gasthaus in Rheinbreitbach, das seit Anfang des letzten Jahrhunderts sein äußeres Erscheinungsbild weitgehend erhalten hat. 

1819 erbaut wohl der Rheinbreitbacher Gerichtsschöffe,  Heinrich Joseph Menden HIM) mit seiner Frau Anna Maria (AMT), das repräsentative Haus an der damaligen Hauptverkehrskreuzung am damaligen Steinweg (heute Hauptstraße), Ecke Op de Brück. 



Werbung für Rheinbreitbach und die Gastwirtschaft Menden, später Hotel Zur Post
Alte Ansichtskarte


Totenzettel Heinrich Joseph Menden, 1787 - 1860
Erbaute 1819 das Gasthaus Zur Alten Post, wohnte später gegenüber im Eschenbrender Hof
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach

Lange Zeit diente es als Gastwirtschaft und Station unter anderem für den Pferdewechsel für die Reisenden, die nach Schweifeld und weiter in den Westerwald über das Auge Gottes fuhren. 

Werbung der Gastwirtschaft Menden 1897: 


"Rheinbreitbach und sein guter Wein sind eins, 
man muß das loben. 
Vom Glück mit seinem Widerschein 
ist alles hier umwoben. 
Schön ist es (das muß man gesteh'n) 
beim Wein und an allen Enden. 
Doch ist es doppelt gut und schön, 
hier Gast zu sein bei Menden."



Alter Wegweiser nach Schweifeld in der Westerwaldstraße
Foto: Dankward Heinrich

Am 1. Juni 1863 wird in der Gastwirtschaft Menden auf der Hauptstraße die  1. Kaiserliche Postexpedition Rheinbreitbachs eingerichtet. Postexpediteur wurde der Gastwirt Johann Wilhelm Menden, der seine Wirtschaft fortan "Zur Post" nannte. 



Schild der Kaiserlichen Postagentur - 
ein vergleichbares Schild hing über der Eingangstür des Hotels Zur Post, 
siehe nachfolgendes Foto von 1910
Quelle: Wikipedia




Totenzettel Johann Wilhelm Menden, 1820 - 1906
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach

Totenzettel Johann Wilhelm Menden, 1820 - 1906, Rückseite
- Ablass auch für die Seelen im Fegefeuer -

Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach




Totenzettel Margareta Menden, geb. Uhrmacher, 1842 - 1906
Ehefrau von Joh. Wilhelm Menden

Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach

Die Pferde der Reisenden wurden wohl wenige Häuser weiter in der Hauptstraße Nr. 25 untergebracht, sofern nicht direkt im Gasthaus. 


Stallungen des früheren Hotels Zur Post, Hauptstraße 25, mittlerweile abgerissen (links Mitte)
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach


1894 fand im Saal im Gasthaus Zur Post eine große Versammlung des Rheinischen Bauernverbandes statt: 500 Winzer, Weinhänder und Winzerfreunde trafen sich, um über eine Lösung für ihre existenzbedrohende Notlage zu beraten (Der Saal bestand bis Anfang der 1960er Jahre im Gebäudeteil an der Rheinstraße. Danach wurde der Saal zu Wohnungen umgebaut).

Die Notlage führte 1897 dazu, dass sich viele Rheinbreitbacher Winzer in einem Winzerverein zusammenschlossen. Einige andere Rheinbreitbacher Winzer schlossen sich dem Unkeler Winzerverein an. Gründungslokal des Rheinbreitbacher Winzervereins war wohl das Hotel Zur Post. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts diente es dann, in dem Teil, der auch den Saal beherbergte, als Sitz des Rheinbreitbacher Winzervereins. 



Quelle: Honnefer Volkszeitung










Gekeltert wurde der Wein des Winzervereins möglicherweise in einem Kelterraum unter bzw. hinter dem damaligen Saal des Hotels Zur Post (heute Verkaufsstelle Otto Versand). 
Denkbar ist es auch, dass ursprünglich auch eine Kelter gegenüber dem Hotel Zur Post im früheren Eschenbrender Hof (mit-)genutzt wurde.

Unter dem Saal des Hotels zur Post befindet sich der Bruchsteingewölbekeller, gut 7m lang, etwa 5m breit mit einer Verlängerung zum Aufgang in den Gastronomiebereich, hier 8m breit, Höhe des Gewölbekellers knapp 3m. Hier wurde der Wein und später das Bier des Hotels gelagert. 


Mitglieder des Winzervereins aus dem Gründungsjahr des Winzervereins Rheinbreitbach vom 6.10. - 31.12.1897

  1. Becker, Johann Jos.
  2. Bornheim, Albert
  3. Doll, Joseph
  4. Fink, Heinrich Jos.
  5. Heetener, Johann Jos.?
  6. Kohsmann, Bruno?
  7. Kräften, Heinrich Jos.
  8. Mechnig, Anton
  9. Mechnig, Johann
  10. Menden, Johann
  11. Menden, Johann Jos. 
  12. Menden, Wtw. Jos.
  13. Menden, Wilhelm
  14. Mirbach, Johann
  15. Müller, Anton
  16. Palm, Peter
  17. Profitlich, Heinrich Jos.
  18. Schneider, Anton
  19. Spürkel, Bernhard
  20. Steinmann, Lambert
  21. Thelen, Heinrich
  22. Uhrmacher, Heinrich
  23. Unkels, Heinrich
  24. Vogel, Bernhard
  25. Wahn, Peter?
  26. Westhoven, Heinrich




Rheinstraße, rechts Schriftzug Winzerverein am Gasthaus "Zur Post"
Quelle: Heimatmuseum Rheinbreitbach




Einladung zum 25jährigen Dienstjubiläum des Hauptlehrers Joseph Dittmayer (*1862  +1919) in das Gasthaus Zur Post 1907, 
Gründer des MGV Concordia 1882 und Leiter und Dirigent des Kirchenchors, 
Vater von Hugo Dittmayer, des späteren Wirtes des Gasthauses Zur Post
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach


Quelle: Honnefer Volkszeitung


Gasthaus Zur Post in den 1910er Jahren


1914 verlegt sein Sohn Wilhelm Josef Menden die Postagentur zur Hauptstraße 18, die damit dem Postamt Unkel unterstellt wurde.


Gasthaus Zur Post um 1910  
Residenz der Kaiserlichen Postagentur 
und des Rheinbreitbacher Winzerverein
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach


Gasthaus Zur Post in den 1920er Jahren



Gasthaus Zur Post, um 1921, daneben links Zigarren-Import-Haus
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach


Abschiedsfeier des Hauptlehrers Peter Ebach im Gasthaus Zur Post 5.9.1925
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach


Hotel Zur Post in den 1930er Jahren


Zur Post um 1930, links der Eschenbrender Hof
Quelle: Heimatmuseum Rheinbreitbach

Gasthaus Zur Post um 1930
Quelle: Heimatmuseum Rheinbreitbach



Umbenannt in Hotel Zur Post um 1931,
Unter dem Saal des Hotels im 1. Stock (rechts im Bild) wurden rechts neben der Tür zwei Fenster eingebaut.
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach

Hotel Zur Post, um 1931
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach

Hotel Zur Post, um 1931
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach


Totenzettel Wilhelm Josef Menden, 1874 - 1933
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach


Postkarte, links Winzerverein, Ende der 1930er Jahre
Quelle: Heimatmuseum Rheinbreitbach


Gasthaus Zur Post 1939
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach

Zur Post 1939 Gastzimmer
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach

Zur Post 1939 Speisezimmer
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach


Postbus Rheinbreitbach vor der verlegten Post (seit 1914) in der Hauptstraße 18, Foto ca. 1930er Jahre, heute noch Bushaltestelle
Quelle: Heimatfreunde Rheinbreitbach




Hotel Zur Post in den 1940er Jahren



Zur Post Werbung, 1940er JahreQuelle: Heimatverein Rheinbreitbach



Hotel Zur Post in den 1960er Jahren



1966 Werbung Hotel zur Post
Quelle: Heimatmuseum Rheinbreitbach

Totenzettel Hugo Dittmayer, 1907 - 1980
Wirt im Hotel Zur Post ca. 1942 - 1966
Quelle: Heimatverein Rheinbreitbach





Hotel Zur Post in den 1970er Jahren


Gasthaus Zur Post 1975 - Fenster zugemauert, Klappläden weg
Fenster an der Rheinstraße: Gaststube: Links 2 Fenster, Küche: Fenster in der Mitte, Speisezimmer:  2 Fenster rechts
Quelle: Film "Rheinbreitbach 1975", Heimatverein Rheinbreitbach, 2007 

Ehemaliges Hotel Zur Post in den 2010er Jahren

    Heute fristet der geschichtsträchtige Gasthof, Sitz der Kaiserlichen Postagentur und des Rheinbreitbacher Winzervereins ein kümmerliches Dasein. Wer erweckt es wohl wieder aus seinem Dornröschenschlaf? Zumindest ein Anstrich tätig gut.


    Zur Post 2011
    Foto: Dankward Heinrich


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