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Projekte


Projekte des Heimatvereins Rheinbreitbach

- Erforschung, Erschließung, Bewahrung und Vermittlung der Ortsgeschichte


1. Erhaltung und Restaurierung von Denkmälern  – Verschönerung des Ortsbildes


Seit seiner Gründung setzt sich der Heimatverein Rheinbreitbach für die Erhaltung und Restaurierung von Denkmälern, wie historischen Gebäuden, Wegekreuze, Rasten, Grabkreuze und Relikte des ehemaligen Rheinbreitbacher Bergbaus ein, wie auch für die Verschönerung und den Erhalt des verbliebenen historischen Ortsbildes sowie die Wiederherstellung historischer Sichtachsen.

1.1 Einrichtung eines Museums für Rheinbreitbacher Alltagsgeschichte (Heimatmuseum)


Das Schmuckstück des Heimatvereins Rheinbreitbachs ist das Museum für Rheinbreitbacher Alltagsgeschichte, kurz Heimatmuseum genannt.

Das von den Vereinsmitgliedern seit 1992 liebevoll aufgebaute Museum versetzt die Besucher in die Zeit von vor über einhundert Jahren. In 15 Ausstellungsräumen zeigt das Museum den Wohn- und Arbeitsalltag der Menschen Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts. Darunter sind die „Gute Stube“ um 1870, die Küche um 1900, die Waschküche, das Kinderzimmer, das Schulzimmer um 1950 sowie die Schuhmacherwerkstatt, die Schneiderei und die Stellmacherei.

Einzig in der Region ist das Bergbauzimmer, das an den über tausendjährigen Rheinbreitbacher Bergbau erinnert. Sicher ebenso alt ist der Rheinbreitbacher Weinbau, den es im Gewölbekeller von 1750 sowie außerhalb des Haupthauses im Ausstellungsschuppen und Museumsweinberg hautnah zu erleben gibt.

Doch bis zum heutigen Heimatmuseum war es ein weiter Weg, der nur mit jahrzehntelanger tatkräftiger Hilfe und finanzieller Unterstützung vieler Mitglieder des Heimatvereins, der Ortsgemeinde und Sponsoren beschritten werden konnte.

Einzelheiten siehe 
=>  „Vom Heimathaus zum Heimatmuseum Rheinbreitbach“
=>  „Kleine Baugeschichte und frühere Nutzungen des Heimathauses“


1.2 Einsatz für den Erhalt der verbliebenen Reste der Unteren Burg


Torbogen der Unteren Burg
Mit Spenden seiner Mitglieder lässt der Heimatverein als Initiator des Festakts zur 1000-Jahr-Feier Rheinbreitbachs im Jahr 1976 den Torbogen der Unteren Burg restaurieren. Auf Anregung des Heimatvereins werden während der Jubiläumsfeierlichkeiten die aufgefundenen Gebeine des letzten Rheinbreitbacher Freiherrn L. B. Franz Ludwig Breitbach (*1.10.1718 + 21.2.1796) und seiner Gemahlin Maria Anna von Walderdorff feierlich im Torbogen beigesetzt.

Ruine der Unteren Burg
Der Heimatverein ruft zur Ausgrabung der Ruine der Unteren Burg und zur Neugestaltung des alten Burgplatzes auf (1978). Anfang der 2000er Jahre lässt die Ortsgemeinde die Burgruine restaurieren und das Gelände neugestalten.

Gesindehaus der Unteren Burg
Der Heimatverein setzt sich erfolgreich für den Erhalt und die Restaurierung des Gesindehauses der Unteren Burg ein (1982).


1.3 Einsatz zum Erhalt des Hauses Burgstraße 9 (Unterm Heilig)


Nachdem Anfang der 1980er Jahre Überlegungen laut werden, eines der ältesten Häuser Rheinbreitbachs, Burgstraße Nr. 9, abzureißen, setzt sich der Heimatverein auf Anregung seines damaligen 1. Vorsitzenden Franz-Josef Federhen 1984 erfolgreich für den Erhalt und die Restaurierung ein. Später wird das Haus als Weinstube und mit seiner gothischen Kelterhalle unter dem Namen „Unterm Heilig“ bekannt.


1.4 Einsatz für den Erhalt und die Restaurierung von Kleindenkmälern


Zu den Denkmälern zählen neben Gebäuden auch sogenannte Kleindenkmäler, wie Wege- und Grabkreuze, Grabsteine oder Rasten. Aufgrund von Unkenntnis ihrer Bedeutung oder durch ihre geringe Größe gehen Kleindenkmale häufig verloren. Auch die Verwitterung von Sand- und Kalkstein und Diebstahl tragen zu ihrem Verschwinden bei. Der Heimatverein Rheinbreitbach setzt sich für ihren Erhalt und Restaurierung ein. Spenden aus der Bevölkerung helfen dabei. Nachfolgend einige Beispiele aus den letzten Jahrzehnten:

  • Der Heimatverein lässt das Trachytkreuz von 1729 an der Mauer in der Hauptstraße am Fußgängerverbindungsweg zur Straße Im Sand restaurieren und auf der gegenüberliegenden Straßenseite freistehend am Parkplatz wieder aufstellen (1996).
  • Die Restaurierung des Hillenkreuzes von 1733 an der Josefstraße/Rheinstraße folgt 1997.
  • Der Heimatverein lässt ein verloren geglaubte Flurkreuz aus Andesit, das sogenannte „Blutkreuz“, suchen, restaurieren und wieder an seinem Ursprungsort in der Nähe der Alten Ziegelei aufstellen (1998). 
  • Restaurierung des Wegekreuzes Josefstraße/Grabenstraße von 1732
  • Restaurierung von 3 Grabmalen an der Nordseite der Pfarrkirche (2000)
  • Restaurierung eines Grabmals an der Pfarrkirche (2019)
  • Restaurierung der beim Bau der Bürresheimer Straße entfernten Raste und Wiederaufstellung an der Josefstraße (2000)
  • Restaurierung und Wiederaufstellung der Steinbank aus der Flur Im Brüchen im Hofe des Heimatmuseums (Anfang der 2000er Jahre)
  • Restaurierung der Raste in der Straße Auf Staffels (2018)
  • Veranlassung der Aufnahme eines alten Fuhrweges (Hohlweges) im Wald mit historischen Wagenspuren im Felsboden ins Denkmalregister als Bodendenkmal
  • Zur Förderung der Erinnerung an den Rheinbreitbacher Bergbau läßt der Heimatverein 2013 einen Förderwagen des Kupferbergwerks Virneberg orginalgetreu nachbauen und versehen mit einer Informationstafel an der Unteren Burg aufstellen. 

1.5 Pflege des Rheinbreitbacher Hausberges Koppel


  • Freischneiden der historischen Sichtachse von Gebüsch am ehemaligen Weinberg zwischen Pfarrkirche und Koppelkreuz (2017)
  • Entfernen von Schmierereien und Reinigung der Umgebungsmauer auf dem Koppelplateau mit Spenden der Bevölkerung, Beschaffung und Installation zweier neuer LED-Scheinwerfer zur Ausleuchtung des Koppelkreuzes (2018)
  • Organisatorische und finanzielle Unterstützung bei der Renovierung der Gedenktafeln der gefallenen Junggesellen am Koppelkreuz (2022)


1.6 Verschönerung von Rheinbreitbach durch Gemälde


  • Darstellung von Rheinbreitbach um 1900 als wandgroßes Gemälde im Hof des Heimatmuseums durch die Künstler Hermann Neunkirchen und Franz Weiler, Hauswand zur Verfügung gestellt von Maria Fuchs (2009); Restaurierung des Gemäldes durch die Künstler (2014)
  • Restaurierung des von Elisabeth Neunkirchen geschaffenen Bildstocks am Auge Gottes durch Mitglieder des Heimatvereins, die Maler Hermann Neunkirchen (1991) sowie Franz Weiler (2017)
  • Restaurierung des Schriftzugs "Rheinbreitbach" an der alten Floss- und Schiffsanlegestelle Mühlenweg durch den Maler Hermann Neunkirchen (2014)
  • Verschönerung des Telekom-Kastens vor dem ehemaligen Eschenbrender Hof an der Hauptstraße ortshistorischen Motiven durch die Bad Honnefer Graffiti-Künster Eugen Schramm und Thomas Lukas (2018)


1.7 Unterstützung der Kindergärten und Schulen


  • Führungen durch die Ausstellungen des Heimatvereins im Heimatmuseum, auf dem Außengelände und durch den Bauerngarten, Förderung der Durchführung von Unterrichtsstunden als Anschauungsunterricht vor Ort
  • Ausstattung des Schuleingangsbereiches der Gebrüder-Grimm-Grundschule Rheinbreitbach mit einer Ansicht der alten Vorgänger-Volksschule von 1881 (Abriss 1999) sowie 
  • Förderung der Heimatkunde durch 12 Kartenspiele "Sieben-Gebirgs-Quiz" zur Nutzung durch die Schüler in den Unterrichtspausen als Spende des Heimatvereins


2. Organisation von Ausstellungen, Einrichtung eines Archivs und einer Bibliothek zur Ortsgeschichte


2.1 Ausstellungen


Das Heimatmuseum verfügt über eine Sammlung von historischen Alltagsgegenständen zur Veranschaulichung der Ortsgeschichte, die in der Regel von Einwohnern Rheinbreitbachs oder von Menschen aus der Umgebung dem Heimatverein gespendet wurden. Diese Exponate werden im Heimatmuseum in den Dauerausstellungen Wohnen, Lernen, Handwerk, Bergbau, Weinbau, Handel sowie landwirtschaftliche Geräte den Museumsbesuchern präsentiert.

Darüber widmet der Heimatverein sich in Sonderausstellungen immer wieder historischen oder aktuellen Themen zum Beispiel anlässlich von Jahrestagen.

=>  Einzelheiten siehe Übersicht „Sonderausstellungen des Heimatvereins Rheinbreitbach seit 1974“


2.2 Einrichtung und Pflege eines Heimatarchivs


Das Ortsarchiv Rheinbreitbach bewahrt Schätze der Vergangenheit aus Rheinbreitbach und teilweise auch aus der näheren Umgebung, wie Urkunden, Fotos, Zeitschriften, Zeitungsartikel, Totenzettel, Karten und Dokumente. Viele Fotos und Dokumente wurden in den letzten zehn Jahren durch Mitglieder des Vorstandes digitalisiert. Diese stehen allen Heimatkundlern und interessierten Bürgern teils im Archiv nach Terminabsprache gerne zur Einsicht zur Verfügung. Teils sind diese Fotos und Dokumente bereits auch online auf der Homepage des Heimatvereins im Internet abrufbar.


2.3 Aufbau einer Heimatbibliothek


Der Heimatverein Rheinbreitbach hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst alle Bücher und Schriften zu Rheinbreitbach und Umgebung an einem Ort zu versammeln. Derzeit umfasst die Bibliothek gut 600 heimatkundliche Bücher und Schriften.

Darüber hinaus sammelt der Heimatverein Rheinbreitbach Bücher und Schriften zu der Region, insbesondere zum Siebengebirge, zu Dollendorf, Königswinter, Bad Honnef, Bruchhausen, Unkel, Erpel, Linz, Bad Hönningen, Oberwinter, Remagen, Bonn und Köln.

Die Bibliothek wird als Präsensbibliothek geführt und steht Nutzern während der Öffnungszeiten des Museums und nach Vereinbarung kostenfrei zur Verfügung.

Öffnungszeiten: Jeden 2. und 4. Sonntag des Monats, 14:30 Uhr - 17:30 Uhr.


3. Erforschung der Geschichte Rheinbreitbachs


3.1 Herausgabe der Rheinbreitbacher Heimathefte


Seit 1995 veröffentlicht der Heimatverein Rheinbreitbach auf Anregung ihres früheren Vorsitzenden Bernd Hamacher in regelmäßigen Abständen ein Rheinbreitbacher Heimatheft.

Ziel der Heimathefte ist es, die Rheinbreitbacher Alltagsgeschichte anschaulich zu schildern und einen historischen Überblick über lokal- und regionalgeschichtliche Ereignisse zu geben.

Autoren und Lektoren dieser oft umfangreichen Hefte sind engagierte Mitglieder des Heimatvereins, die sich mit einer speziellen Rheinbreitbacher Thematik auseinandergesetzt haben. Und auch Gastautoren haben schon das eine oder andere Werk als Rheinbreitbacher Heimatheft veröffentlicht.

Viele der Rheinbreitbacher Heimathefte sind auf Anfrage beim Heimatverein und im Heimatmuseum Rheinbreitbach noch erhältlich.

=>  Einzelheiten siehe Übersicht „Themen und Autoren der Rheinbreitbacher Heimathefte von 1995 bis 2022


3.2 Ausschilderung eines Literarischen Simrock-Freiligrath-Weges


Viele Wege des romantischen Rheinlandes sind von Dichtern beschritten worden. Eine der bekanntesten ist der vom Weingut (Haus Parzival) des Dichters, Schriftstellers und Germanisten Karl Simrock im Bad Honnefer Ortsteil Menzenberg nach Unkel zum damaligen Wohnsitz des Dichters Ferdinand Freiligrath, dem heutigen Freiligrath-Haus an der Rheinpromenade.

Beide Schriftsteller sind den Weg seit dem Zuzug Freiligraths nach Unkel im September 1839 bis zu seinem Wegzug im April 1841 und auch noch bei Besuchen danach oft gegangen, sei es, um sich freundschaftlich beim Wein zu treffen, sei es, um literarische Projekte zu besprechen. Wiederholt trafen sie sich dabei in Rheinbreitbach zum Mittagessen und zu redaktionellen Besprechungen.

Nach einer Kunstausstellung im Rathaus von Bad Honnef mit Werken des Simrock-Enkels Professor Heinrich Reifferscheid im Jahr 2000 kam in den Veranstaltern Gerhard Reifferscheid und Peter Weinmann von der Karl-Simrock-Forschung die Idee auf, den Weg zwischen Menzenberg über Rheinbreitbach und Scheuren nach Unkel als literarischen Simrock-Freiligrath-Weg auszuweisen, um bei der Bevölkerung und Gästen die Bedeutung beider Schriftsteller als auch der rheinischen Orte in der Literatur in Erinnerung zu halten.

Im Mai 2000 trafen sich einige an der Einrichtung des Literarischen Simrock-Freiligrath-Weges Interessierte in Rheinbreitbach. Den Heimatverein Rheinbreitbach vertraten der Vorsitzende Franz-Josef Federhen und das Mitglied Jürgen Körner, den Heimatverein Bad Honnef Adolf Nekum, den Geschichtsverein Unkel Siegfried Jagau, die Karl-Simrock-Forschung und Heinrich-Reifferscheid-Gesellschaft Peter Weinmann und den Freiligrath Arbeitskreis der Grabbe-Gesellschaft Prof. Dr. Kurt Roessler.

Am 30. Mai 2000 wurde der Weg gemeinsam begangen und die Route der Ausschilderung festgelegt, die dann im August mit Metallschildern in dunkelroter Farbe erfolgte.

Am 26. August 2000 war es dann so weit: Ein Eröffnungs-Spaziergang führte die interessierten Bürger vom Haus Parzival in Menzenberg am Clouthschen Hof in Rheinbreitbach vorbei über Scheuren zum Freiligrath-Haus nach Unkel.

Feierlich eingeweiht wurde der Weg dabei durch die Rheinbreitbacher Bürgermeisterin Ulrike Jossen und ihren Bad Honnefer Amtskollege Peter Brassel.

Zwanzig Jahre später im Mai 2020 ergänzte der Vorsitzende des Heimatvereins Rheinbreitbach Dankward Heinrich in der Simrock-Straße und der Straße Am Grendel den Weg um jeweils eine Geschichtstafel, die weitere literarische Stationen in Rheinbreitbach ausweisen, wie die des Dichters Guillaume Apollinaire, des Schriftstellers Josef Winckler, des Heimatdichters Hännes Schneider, des Märchen- und Sagensammlers Wilhelm Grimm und des Schriftstellers Rudolf Herzog.


3.3 Anbringung von Geschichtstafeln im Gemeindegebiet Rheinbreitbach


Seit dem Jahr 2017 stattet der Heimatverein historische oder durch ihre Bewohner bedeutsame Gebäude, Denkmäler und Ortsbereiche in Rheinbreitbach nach und nach mit Geschichtstafeln aus. Die Geschichttafeln greifen Bemerkenswertes auf und machen Geschichte vor Ort so lebendig.

Ziel ist die Stärkung der Attraktivität Rheinbreitbachs für Einwohner und Besucher. Bis 2022 sind im Ortsgebiet Rheinbreitbach 55 Geschichtstafeln dokumentiert.

Einzelheiten siehe
=>  „Die Themen der Rheinbreitbacher Geschichtstafeln“
=>  Rheinbreitbacher Heimatheft Nr. 27 „Rheinbreitbach anno dazumal - Die Geschichtstafeln als Buch“


3.4 Erforschung der Rheinbreitbacher Familien


Ortsfamilienbuch Rheinbreitbach

Der Heimatverein erforscht seit Jahrzehnten die Geschichte bedeutender in Rheinbreitbach einst lebender Personen. Besondere Verdienste erwarb sich hier das Mitglied des Heimatvereins, der Familienforscher Hartmut Hölzer, für die Erforschung der meisten in Rheinbreitbach über 300 Jahre wohnhaften Familien. Sein Ortsfamilienbuch Rheinbreitbach mit 1.350 Seiten in zwei Büchern im Format DIN A4 mit rund 30.000 Namen, dass 2019 in der Reihe „Rheinbreitbacher Heimathefte“ erschien, stellt den Höhepunkt der Rheinbreitbacher Familienforschung da. Unter anderem listet hier der Heimatforscher alphabetisch die Familien und Personen mit Geburts- und Sterbe- Daten und Orten und ihren Berufen auf. Abgedeckt ist der Zeitraum ab 1638 bis 1909.

=>  Einzelheiten siehe Rheinbreitbacher Heimatheft Nr. 24 „Ortsfamilienbuch Rheinbreitbach“


Jüdische Gemeinde Rheinbreitbach, Stolpersteine

Zur Familienforschung gehört auch ein Teil der Rheinbreitbacher Geschichte, der lange Zeit wenig ausgeleuchtet worden war: Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Rheinbreitbach und die Spuren ihrer in Rheinbreitbach wohnhaften Gemeindeglieder. Über einen Zeitraum von 250 Jahren erforschte das Vorstandsmitglied Klaus-Henning Rosen die Namen der in Rheinbreitbach lebenden jüdischen Familien und die Schicksale der letzten lebenden jüdischen Mitbürger. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte der Heimatverein 2021 in einem eigenen Heimatheft. Zum Gedenken an die Opfer der Shoa wurden im gleichen Jahr in der Hauptstraße für die letzten drei in Rheinbreitbach lebenden Jüdinnen vor ihren ehemaligen Wohnhäusern drei Stolpersteine verlegt.

=>  Einzelheiten siehe Rheinbreitbacher Heimatheft Nr. 25 „Die jüdische Gemeinde Rheinbreitbach“


3.5 Bewahrung und Förderung der Mundart


Der Heimatverein setzt sich für die Bewahrung und Förderung der rheinischen Mundarten, besonders des Breitbacher Platt ein, eine ripuarische Mundart mit moselfränkischem Einschlag. Hierzu veröffentlichte der Heimatverein 2000 ein Rheinbreitbacher Wörterbuch mit einer Gegenüberstellung von Breitbacher Platt mit den hochdeutschen Begriffen. Heute wird das Breitbacher Platt meist nur noch von älteren in Rheinbreitbach geborenen Einwohnern gesprochen.

Mit seinen beliebten Heimat- und Mundartabenden fördert der Heimatverein die Erhaltung der Mundart in Wort und Gesang.

=>  Einzelheiten siehe Rheinbreitbacher Heimatheft Nr. 5 „De Steinwäch eraff op de Bröck an“


3.6 Einladung zu Heimatgeschichtlichen Vorträgen


In seinen heimatgeschichtlichen Vorträgen widmet sich der Heimatverein bemerkenswerten Aspekten der heimischen Geschichte, die nicht an den Ortsgrenzen halt macht. Hier lassen die Vortragenden Heimatgeschichte lebendig werden.

=>  Einzelheiten siehe die Übersicht 
„Die heimatgeschichtlichen Vorträge des Heimatvereins Rheinbreitbach“


3.7 Durchführung historischer Wanderungen, von Fahrten und Führungen


Über das Jahr organisiert der Heimatverein Ausflüge, historische Wanderungen, Stadt-, Museums- und Ausstellungsführungen in die nähere und weitere Nachbarschaft Rheinbreitbachs. Themen sind häufig Geschichte und Kunst.

Einzelheiten siehe die Übersichten
=>  „Von Nah bis Fern: Jahresfahrten und Stadtführungen des Heimatvereins Rheinbreitbach von 1993 bis 2023“
=>  „Die historischen Wanderungen und Führungen von 1985 bis 2023“
=>  „Die Besuche von Museen und Ausstellungen des Heimatvereins Rheinbreitbach von 1993 bis 2020)


3.8 Aufbau einer Internetpräsenz zur Rheinbreitbach und zur Ortsgeschichte


Ein „virtuelles“ Entree in die Ortsgeschichte Rheinbreitbachs ist die Homepage des Heimatvereins im Internet. Verschiedene Chroniken, viele Fotos, Dokumente und Informationen über Rheinbreitbach und die Ortsgeschichte sind hier zu finden.

Heimatfreunde sind eingeladen, dort eine Breitbacher Zeitreise von heute bis zur Antike mit Ortschroniken, wichtigen regionalen Ereignissen, Geschichten und Sagen in Stichworten sowie eine Zeitreise in die Vergangenheit des Heimatmuseums unternehmen. Diese sind häufig verlinkt zu umfangreicheren Artikeln. Daneben werden hier auch die aktuellen jährlichen Veranstaltungstermine des Heimatvereins veröffentlicht.

=>  Aufruf der Homepage des Heimatvereins im Internet unter:
https://www.heimatverein-rheinbreitbach.de.


4. Förderung und Bereicherung des Ortslebens


Wichtig ist dem Heimatverein weiterhin die Förderung und Bereicherung des Vereins- und Ortslebens.

Zum 1000-jährigen urkundlichen Bestehens Rheinbreitbach initiierte 1976 der Heimatverein eine 1000-Jahr-Feier, die gemeinsam mit weiteren Ortsvereinen und organisiert und mit einem großen historischen Umzug, Ausstellungen und Vorträgen durchgeführt wurde.

Dieser folgten die Jubiläumsfeiern zum 25jährigen und zum 50jährigen Geburtstag des Heimatvereins Rheinbreitbach, zu der alle Mitglieder, Freunde und Gäste eingeladen waren.

Neben diesen eher seltenen Großereignissen organisieren oder unterstützen Mitglieder des Heimatvereins jedes Jahr Veranstaltungen, die Mitgliedern des Vereins und/oder Rheinbreitbachern und Menschen aus der Region Gelegenheit bieten, zu feiern oder sich in geselliger Runde auszutauschen:

  • Im Frühjahr versammeln sich die Mitglieder des Heimatvereins zu ihrer Jahresmitgliederversammlung, um über das abgelaufene und kommende Jahr zu sprechen und wichtige Entscheidungen für den Verein zu treffen.
  • Höhepunkt in der Jahresmitte ist das Museumsfest des Heimatvereins in allen geraden Kalenderjahren. Auch hier lässt der Heimatverein die Rheinbreitbacher Alltagsgeschichte in Ausstellungen, Museumsrallys, Führungen zum Bergbau, Weinbau und Landwirtschaft lebendig werden. Der „Unterricht Anno Dazumal“ versetzt kleine und große Museumsbesucher im historischen Schulzimmer in frühere Schulzeiten zurück. Musiker, wie die heimischen Burgbläser spielen auf dem Fest auf. Speis und Trank gibt es reichlich. Jung und Alt tummelten sich freudig im Museum und auf dem Hof.
  • Im August steht im Mittelpunkt das Rheinbreitbacher Parkfest unter Mitwirkung des Heimatvereins im Park der Oberen Burg. Mitglieder des Heimatvereins unterstützen beim Auf- und Abbau der Buden und verantworten unter anderem eine der beiden Bonbuden.
  • Schon länger Tradition ist im September/Oktober die stets ausgebuchte Weinprobe des Heimatvereins. Diese findet entweder drinnen im historischen Gewölbekeller des Heimatmuseums von 1650/1750 oder außen im Winzereck des Ausstellungsschuppens statt. Es gilt gute Tropfen in geselliger Runde zu verkosten und Neues über Weine und Weinkultur zu erfahren. 
  • Und auch bei der Rheinbreitbacher Weinbörse engagierten sich Mitglieder des Heimatvereins. Neben dem Aufbau eines Weinstandes schenken Heimatfreunde heimische Weine vom Mittelrhein an die zahlreichen Gäste aus. 
  • Im November lassen es Mitglieder des Heimatvereins krachen. Der Heimat- und Mundartabend mit rheinischer Musik und vielen heimischen Kräften ist seit Jahren für viele Mitglieder und Gäste ein Erfolgsformat.
  • Im Dezember genießen die Musikliebhaber das Adventskonzert in der Oberen Burg. Dieser Abend wird gemeinsam vom Förderkreis Obere Burg (künstlerisches Programm) und dem Heimatverein (leibliches Wohl) veranstaltet. Traditionsgemäß findet das Adventskonzert anschließend in gemütlicher Runde seinen Abschluss. 
  • Am dritten Advent treffen sich Heimatfreunde und Gäste zur Krippenfeier des Heimatvereins im Hof der vorweihnachtlich geschmückten Museumsanlage. Hier an der alten Krippe der Pfarrkirche stimmen sie sich mit dem gemeinsamen Singen von Advents- und Weihnachtsliedern auf das bevorstehende Fest ein. Anschließend gibt es meist neben Schmalzbrot und Gebäck hausgemachtem Glühwein. Ihr gemütliches Ende findet die Krippenfeier anschließend drinnen in den Räumen des Heimatmuseums.
  • Der Förderung der Begegnung der Ortsbevölkerung dienen auch die Kummovende. Zu diesen lädt der Heimatverein monatlich ein. Stets am letzten Freitag jeden Monats, sommers im Hof des Heimathauses, winters im Blauen Salon, trifft sich, wer kütt, der kütt, bei etwas Speis und Trank zum Gedanken- und Informationsaustausch über Rheinbreitbach und Umgebung.

=> Siehe auch Übersicht 
„Die traditionellen Veranstaltungen des Heimatvereins Rheinbreitbach im Jahreslauf“