Hännes Schneider
Hännes Schneider in den 1960/70er Jahren Foto: Wolfgang Ueberall |
- Rheinbreitbacher Bauunternehmer und Heimatdichter, ehemals wohnhaft in der Straße Vonsbach 37
Das Kreuz am Vinneberg (Hännes Schneider)
Unter alten Linden an der Halde
Vor einem zerfallenen Schacht,
Hält einsam tief im Walde
Ein Bergmannskreuz die Wacht
Dort knieten vor Jahren mit geschundenen Knie
Die Bergleut' betend das "Ave Marie"
O' Herr bewahr uns vor Unglück und Not
Dann gings in den Schacht, mit ging der Tod.
Und wo keine Sonne, weder Mond noch Sterne
Wo ewig die Nacht, nur schien die Laterne
Da bargen Männer mit keuchendem Ton
Das kupferne Erz, für kargen Lohn.
Sie fuhren ein, sie fuhren aus
Für sie gabs kein Zögern und Warten
Es ging um das Leben der Liebsten zu Haus
Die auf den Hungerlohn harrten.
Längst schlafen die Braven die lange Nacht
Die Modung still, zerfallen der Schacht
Bewachsen die Hald mit Moos und Dorn
Dazwischen blüht Ginster und Rittersporn.
Und fallen die Blätter, und rauscht es im Ried
In stürmischer Novembernacht
Dann ist's als sängen die Knappen ihr Lied
Am Kreuz, vor der Linde, am Schacht.