22.09.2016 RHEINBREITBACH. Es ist eines der Wahrzeichen von Rheinbreitbach und thront schon seit 172 Jahren über den Dächern: das Koppelkreuz, das auf eine lange Vergangenheit zurückblicken kann. 1890 wurde das ursprüngliche Holzkreuz durch einen Buschbrand zerstört, der durch Kinder am „Köppel-Berge“ ausgelöst worden war, ein Jahr später wurde es durch ein Eisenkreuz ersetzt – vor 125 Jahren also.



Das hat der Heimatverein Rheinbreitbach zum Anlass genommen, auf die Geschichte des Kreuzes noch einmal aufmerksam zu machen. Da die Rheinbreitbacher bereits zu dieser Zeit um die religiöse Bedeutung des Kreuzes wussten, wie der Heimatverein schreibt, konnten mit Hilfe des Junggesellenvereins Rheinbreitbach freiwillige Spender gefunden werden. Schlossermeister Christian Richarz errichtete schließlich am 15. Juni 1891 das erste Eisenkreuz auf dem Koppelberg.
Es war zehn Meter hoch und brachte ein Gewicht von 2,7 Tonnen auf die Waage. Die Einweihung wurde im Garten des Gasthauses Clouth gefeiert, mit Beiträgen des Männergesangvereins und einer Musikkapelle. Ab diesem Zeitpunkt wuchs das Bewusstsein für das religiöse und touristische Wahrzeichen des Ortes, erklärt Heimatvereinsarchivar Thomas Napp.
Dies führte dazu, dass im Laufe der Jahre die Gedenksteine für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges errichtet und in den 1930er Jahren eine Umfassungsmauer mit dem Koppelplateau gebaut wurden. 83 Jahre lang blieb das Kreuz dann erhalten, unbeschadet überstand es die beiden Weltkriege. Erst zur 1000-Jahr-Feier in Rheinbreitbach 1974 wurde es durch ein neues Eisenkreuz ersetzt.
Bis heute pflegt der Junggesellenverein Rheinbreitbach das Wahrzeichen. Doch um das jetzige Kreuz müssen sich die Rheinbreitbacher wohl weniger Sorgen machen, als um das am Hang wuchernde Grün, das langsam aber sicher die Sicht auf das Koppelkreuz nimmt, befürchtet Napp. Doch er hofft gleichzeitig, dass hier die Rheinbreitbacher genau wie ihre Vorfahren Hand anlegen und Mittel aufbringen, um das Wahrzeichen für kommende Generationen zu erhalten. (Alexander Hertel)
Quelle: Bonner Generalanzeiger, 22.10.2016