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Der Schuster Menden und die Franzosen


Der Schuster Menden und die Franzosen


Quelle: Westhofen-Chronik


Denke gerade an Geld und da fällt mir gerade die Geschichte ein, die sich hier in Rheinbreitbach abgespielt hat während der großen französischen Revolution. 

Dieser arme Schuster Aloys Menden, mit dem Vornamen bin ich nicht ganz sicher, er kann auch Wilhelm geheißen haben, hatte nicht soviel um anständig zu leben. Er hatte 4 Jungens, die konnten noch nichts verdienen, aber wollten alle Tage essen. 

Eines Tages war der Schuster auf seinem Felde, nicht weit von der damaligen Fähre, da sieht er den Fährmann übersetzen: Es war ein feiner Herr mit mehreren großen Koffern. Der Fährmann ruft den Menden hin und nun wird der Herr und Menden sich einig, dass Menden dem Herrn die Koffer nach Rheinbreitbach auf seiner Schiebkarre fährt.

Hier ist zu bemerken, dass Rheinbreitbach größer, mehr Einwohner und auch bekannter war als Honnef. Es war damals noch keine Eisenbahn, dafür hatte Breitbach die schönsten Landestellen für Schiffe, welches der Hauptverkehr war für Kohlen, Kalk und der nächste Weg vom Westerwald ging über Rheinbreitbach. 

Unterwegs hat der Herr sich bei Menden erkundigt, wo er in Breitbach ein Zimmer für längere Zeit haben könnte, am liebsten privat, wo er ungestört wäre. Er gab dem Schuster zu verstehen, dass er ein Immigrant, ein Flüchtling wäre. Menden hat ihm eins von seinen Zimmern angeboten, welches auch der Herr angenommen hat. 

Er war einer von den armen Geistlichen, welche so leiden mussten während der Revolution. Dem Menden sein Haus war das kleine Häuschen neben dem Eckhaus, wenn man nach der Koppel gehen will, die Vonsbach hinauf. Es ist wenig Garten am Haus und jeden Morgen sah man nun den Herrn im Garten seine Gebete verrichten. 

Die blutgierigen Häscher von Frankreich kamen auch über den Rhein und zahlten schöne Trinkgelder für Verrat. Und so kam es, dass eines Morgens zwei Reiter vor dem Menden sein Haus standen und verlangten den Fremden heraus. 
Es war Verrat. Fort konnte er nicht mehr und so haben sie ihn mit einem Seil an den Pferdeschwanz gebunden und fort ging es mit ihm im Trab nach Rolandseck zu in seinen sicheren Tod. 

Die Familie Menden wurde von der Zeit an wohlhabend und später haben 3 von den Söhnen sich ein großes Haus gebaut. 

Unten an der Ecke, es war immer die Wirtschaft zur Post. 
Dann gegenüber das große Kaufhaus und an der Kirche. Es sind jetzt 2 Häuser und die Gemeinde hat auch noch einen Platz angekauft davon, wo die Scheune gestanden hat. 

Damals in den 70-iger Jahren, 1874 oder 75, sollte nach der Seite die Kirche vergrößert werden. Es wurde im Dorf davon allerhand gesprochen und der alte Pfarrer, genannt das kleine Pastürchen, hat seinerzeit in der Linzer Zeitung über die Geschichte viel geschrieben. 

Bis jetzt sind 2 von den Häusern in anderem Besitz, ist nicht zum 3. Erben gekommen. Das Haus zur Post haben noch Nachkommen in Besitz. Nachzuholen ist noch, dass einer von den 4 Brüdern als Idiot gestorben ist.

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