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Vorzüglicher Wein



Historische Aussagen zur Qualität der Rheinbreitbacher Weine 


1583

Im Jahr 1600 berichtet Burkhard Stickel, Verteidiger Unkels im Kölner Krieg, dass sich 1583 die Landsknechte des Dr. Peutrich in Rheinbreitbach aufgrund seines guten Weines niederliessen, um sich dort für den folgenden Tag, vor der Bestürmung Unkels, zu stärken.  
(Quelle: Burkhard Stickel, "Tagebuch meiner Kriegsverrichtungen", ca. 1600, in Württembergische Jahrbücher von 1866)


1783

"Die Gegend um diesen Ort hat übrigens noch einen vortrefflichen und haltbaren Bleichart, der neben seinem Nachbar zu Erpel stehen darf, lezterer Ort liegt gleich oberhalb Unkel. Der beste Wein wachst auf einem Felsen von Schieferstein, der die Erpeler Ley genannt wird.
(Quelle: Büsching: Historisch geographische Beschreibung des Erzstiftes Köln, S.67, Frankfurt am Mayn 1783)      


1825

"Der stärkste und vorzüglichste Weinbau findet sich in den Rheinprovinzen. Längs dem Preußischen Rheine wächst der beste Wein bei Bacharach, Oberwesel, Niederfeld, Ehrenbreitstein, Erpel, Rheinbreitbach und Honnef."
(Quelle: Rumpf, Johann Daniel Franz: Die preussische Monarchie, in Hinsicht ihrer Bewohner und ihres Nationalreichthums, S. 150, Berlin 1825)


1829

Bei diesem Dorfe ist ein Kupferbergwerk, auch wird daselbst ein vorzüglich guter Bleichen gebaut.
(Quelle: Neues Handbuch für Reisende am Rhein, S. 176, f., Elberfeld, 1829)


1835

"Der Menzenberg erzeugt guten rothen Wein."
(Quelle: Baedeker, Karl, Klein, Johann August: Rheinreise von Straßburg bis Rotterdam, S. 188, Koblenz, ca. 1835)


1840

"In Rheinbreitbach und dem gegenüberliegenden, durch die kleine Insel Werth getrennten, Oberwinter, wird ein guter Wein gebaut."
(Quelle: Spitz, Johann, Wilhelm: Das malerischen und romantische Rheinland in Geschichte und Sagen, S. 133, Düsseldorf 1840)


1844

"... in den Bergen aber wächst ein vorzüglicher Rotwein, von welchem der von Erpel, Scheuren, Bruchhausen und Rheinbreitbach die berühmtesten Namen trägt, obenan aber der Bruchhausener."
(Quelle: Ernst Moritz Arndt: Wanderungen rund um Bonn und Godesberg ins rheinische Land, 1844, Nachdruck Bouvier 2010 S. 159)


1846

"Von dem Rheinweine, welcher auf preußischem Ufer wächst, werden die besten Sorten bei Bacherach, Oberwesel, Mannebach, Steeg, Engböll, Ehrenbreitstein, Linz, Erpel, Rheinbreitbach und Honnef gewonnen."
(Quelle: Karl August Müller: Statistisches Jahrbuch für 1846, Leipzig, 1846, S.18 f.)


1865

".. Erpeler Lei, ein Basaltberg, 700' hoch, mit vorzüglichem Wein, der in Körben am Felsen gezogen wird."
(Quelle: Delkeskamp, Friedrich W., F. W. Delkeskamp's kleines Rheinpanorama von Mainz bis Cöln, S. 14, Frankfurt a. M. 1865)


1879

"Wir können demnach mit Recht wohl sagen, daß wir in der Gegend der Rheinbleichart kaum einen Musterbetrieb kennen. ... Charakteristisch und den anderen Rheinbleicharten voranstehend sind die Hönninger, Dattenberger, Linzer, Erpeler und Bruchhäuser Weine, während in den anderen Lagen, wenn auch nicht so schwere und haltbare, doch in mancher Beziehung als Tischweine noch angenehmere gezogen werden, welche außerdem und vielfach und mit gutem Erfolge zur Champagnerfabrikation verwendet werden."
(Quelle: Deutsche Wein-Zeitung, 16. Jg., Nr. 30, 8. August 1879, S. 1)

Die Sektbereitung hat am Mittelrhein Tradition. Anfang des 19. Jahrhundert erkannte man die gute Eignung des Rhein-Rieslings für die Versektung. In Folge dessen siedelten sich in Koblenz mehrere "Champagnerhäuser" wie Deinhard (1843) an.



1880


Erpel: "Der weiße Wein, der hier auf dem schwarzen, oft glühendheißen Basaltfelsen gezogen wird, ist vorzüglich."
"Von Rheinbreitbach führt ein Weg nach dem Menzenberg, wo vortrefflicher roter Wein wächst, vom Dichter Simrock, der hier eine Villa besass, "Eckenblut" genannt."
(Quelle: Dr. J. Baumgarten: Mittelrhein, Mosel, Lahn, Eifel, Taunus und Westerwald, 4. Aufl., S. 122, Coblenz 1880)


"Die unterrheinischen Weine, deren rothe Sorten "Rheinbleicharte" genannt werden, sind teilweise gut, stark, feurig und wohlschmeckend, haben aber häufig Erdgeschmack und zu wenig Bouquet, dagegen in nicht günstigen Jahren viel Säure."
(Quelle: Mehlis, C.; Bilder aus den Landschaften des Mittelrheins, S. 193, Leipzig, 1880)



1901

Goldmedaillen für den Rheinbreitbacher Rotwein in Paris, Marseille und der 1. Preis in Rom.





1931

"Rheinbreitbach erzeugte einen edlen "Bleichert", nicht viel schlechter als der von Erpel."
(Quelle: "Heimatblatt und Geschichtschronik für die ehmals Wied'schen und Nassauischen Lande, für Westerwald, Eifel und Mittelrhein, 10. Jg. 1931 Nr. 20, S. 160)




Bei der Lese
Bild: Aus Dr. Wilhelm Bewerunge: Deutscher Wein an Donau und Rhein,  Hrsg. Deutsche Weinwerbung, o. J. (Ende 1930er Jahre)